#7 Tourenbericht: Hochvogel

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1 Stunde und schon 600hm liegen hinter uns. „Ich glaube, wir können etwas das Tempo rausnehmen“, meint mein Tourenkollege Marcel und hat damit vermutlich recht.

An diesem Tag im späten Oktober liegen insgesamt 27,7km und 2.500 Höhenmeter vor uns. Wir haben diese Tour schon einmal gemacht und wissen… das wird anstrengend (Komootaufzeichnung s.u.).

Mein Lieblingsberg der Hochvogel.

Wie du ja wahrscheinlich weißt, ist der Hochvogel ein sehr imposanter Berg. Nicht wegen seiner Höhe, sondern aufgrund seiner Dominanz. Egal, ob Lechtal, Allgäu oder Kleinwalsertal… die markante Form sticht heraus. Dazu kommt noch die Geschichte über seine Zukunft. Es ist schon beeindruckend, am Riss zu stehen und dabei „zuzusehen“, wie dieser Berg langsam auseinanderbricht.

Mein Wecker klingelt um 3 Uhr in der Früh, Abfahrt um 3:30 Uhr, Abmarsch um 6 Uhr in Hinterhornbach. Wir bekommen keine Schonfrist zum Anfang, sondern es geht direkt steil bergauf. Die ersten knapp 2 Stunden werden wir im Dunkeln verbringen, dafür ist es deutlich wärmer als gedacht. Steigeisen haben wir trotzdem dabei.

Vorbereitung ist alles

Den Tag zuvor haben wir uns ausführlich damit auseinandergesetzt, wie die aktuellen Bedingungen sind. Zum Glück ist der Hochvogel so beliebt, sodass die Informationslage ganz gut ist. Wetterberichte, Instagram-Posts oder YouTube-Videos der letzten Tage haben uns sehr geholfen die Lage ganz gut einzuschätzen.

Wie oben beschrieben, sind wir schnell unterwegs, sodass wir kurz nach Sonnenaufgang am berüchtigten kalten Winkel sind. Ein Schneefeld mit circa 30° Hangneigung. Anstrengend, aber durch die vielen Trittspuren gut machbar. Grödel oder Steigeisen brauchen wir nicht, unsere Stöcke reichen vollkommen aus. Also wie am Tag vorher schon vermutet: Gut machbar.

Letztes Jahr waren wir im September an genauer der gleichen Stelle über Eis- und Schneefelder gestapft… davon ist heute nichts zu sehen.

Kalter Winkel, Hochvogel, Kreuzspitze

Nach kurzer Rast machen wir uns an den Aufstieg des Hochvogels. Die letzten 500 Höhenmeter sind mit leichter Kletterei verbunden, aber alles in allem gut machbar.

Einen kurzen Schreck bekomme ich trotzdem, als ein großes braunes “Etwas” in meinem Augenwinkel erscheint und ein greller Ton durch die Luft schneidet. Kaum 10 Meter von mir entfernt fliegt ein Adler an mir vorbei und vermute mal, dass ich mit aufgerissenem Mund am Berg gestanden haben muss: Was ein riesengroßes und schönes Tier… Wahnsinn!

Am Gipfel angekommen, erwartet uns ein herrlicher Ausblick (bei der Dominanz…) und auch endlich die wärmenden Sonnenstrahlen. Wir frühstücken, machen Bilder und gönnen uns circa 45 Minuten Pause, ehe wir uns Richtung (geschlossenem) Prinz-Luitpold-Haus aufmachen. Kurzer Abstecher zur Kreuzspritze (2.367hm) inklusive.

Der sehr lange Abstieg

Wenn du jetzt denkst, dass wir den Großteil der Tour hinter uns haben, täuschst du dich… 15 km und circa 1.000 Höhenmeter liegen noch vor uns. Einmal um den Hochvogel herum inkl. zwei Anstiege auf den Himmelecksattel (mit Aussicht auf mein Projekt 2023: Den Höfats) und das Hornbachjoch. Erst dann können wir von einem Abstieg reden. 5 Kilometer und circa 800 Höhenmeter liegen noch vor uns und mittlerweile ist es schon recht spät geworden (Marcel war etwas angeschlagen) und wir beeilen uns noch vor dem Einbruch der Dunkelheit am Auto zu sein.

Nach circa 13 Stunden erreichen wir den Parkplatz in Hinterhornbach und sind ganz schön fertig. Trotzdem wissen wir schon jetzt: So lange der Hochvogel steht, werden wir ihn jedes Jahr machen wollen. Vielleicht auch mal die gemütlicher Variante als Zwei-Tage-Tour mit Übernachtung im Prinz-Luitpold-Haus.

Wenn du den Hochvogel selbst noch nicht gemacht hast, kann ich dir das wirklich nur empfehlen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit setze ich voraus.  Wenn du die Voraussetzungen erfüllst, hast du einer der schönsten Tourem im Allgäu vor dir… Berg heil!

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Über den Autor

Servus mein Name ist Benny! Hobby-Bergsteiger und Host des FinanzGipfel Podcast.

Als Finanz- und Versicherungsmakler helfe ich dir deine Versicherungen und Finanzen sturzsicher aufzustellen. Privat, beruflich und natürlich am Berg.

Ich bin der Typ zu dem andere kommen, wenn sie sich endlich um ihren Finanzkram , aber nicht um das Kleingedruckte kümmern wollen.

Wenn nicht im Büro, findest du mich beim Wandern oder auf meinem Rennrad.

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