#8 Tourenbericht: Alpspitze

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Zugegeben, die Alpspitze ist jetzt vielleicht nicht die anspruchsvollste Tour, die ich in letzter Zeit gemacht habe und dennoch ist sie meiner Meinung nach einem Bericht wert, weil diese Tour etwas Besonderes war: Kameradschaft, Verbundenheit zum Berg, Kaiserwetter… also genau die Dinge, warum ich und vermutlich auch du gerne in die Berge gehst.

4 Männer und 1 Berg

Heute sind wir zu viert. Männerausflug sozusagen. Das Sportliche steht heute nicht unbedingt im Vordergrund. Ziel ist die Alpspitze über den Klettersteig zu besteigen. Diese Tour habe ich zusammen mit Marcel letztes Jahr schon einmal gemacht. Bei -10°C, Windgeschwindigkeiten bis 70km/h und dank Nebel auch ohne Aussicht. Nicht mal die benachbarte Zugspitze haben wir gesehen. Heute scheinen die Bedingungen viel besser. Gleichzeitig ist es auch meine erste Bergtour im Jahr 2023.

Die Alpspitz Ferrata ist kein wirklich anspruchsvoller Klettersteig (B) und dank der „guten Anbindung“ durch die Seilbahn vor allem im Sommer extrem beliebt. Im Winter ist immer noch sehr viel los, aber aufgrund der deutlich schwierigeren Umstände deutlich weniger als im Sommer.

Wir entschließen uns aufgrund der Kürze des Tages auf den Aufstieg zu Fuß zu verzichten und nehmen ausnahmsweise die Alspitzbahn. Somit sparen wir uns nicht nur 10km Zustieg, sondern gleich auch 1.500 Höhenmeter Aufstieg.

Ausrüstung anlegen und los geht’s.

Ausgestattet mit Steigeisen, Pickel, Helm, Klettersteigset (habe ich nicht genutzt) und LVS-Gerät, machen wir uns gemeinsam auf dem Weg zum Klettersteig.

Die Bedingungen sind perfekt. Es ist kalt, aber sonnig. Nur der Blick ins Alpenvorland betrübt etwas, ist es dort erstaunlicherweise besonders grün für den Januar. Es war in den letzten Wochen einfach zu warm. Selbst hier auf der Alpspitze die ja weit der 2.000 Höhenmeter liegt, liegt erstaunlich wenig Schnee.

Wir sind natürlich nicht allein, aber wir vier machen uns eine gute Zeit. Wir lachen viel, ziehen uns auf, erzählen uns Geschichten von vergangen Touren und freuen uns über das herrliche Kaiserwetter.

Wie schon erwähnt, ist der Klettersteig nicht besonders anspruchsvoll, sondern sehr gut gesichert. Viele Stifte, Leitern und genügend Drahtseile, die auch selten eingeschneit sind. So kommt der Pickel recht selten zum Einsatz. Wir kommen recht zügig voran und stehen schon bald am Einstieg zum Jubiläumsgrat. Diese hochalpine Gratwanderung zwischen Alpspitze und Zugspitze reizt mich schon lange und werde ich hoffentlich noch dieses Jahr in Angriff nehmen können.

Nun geht es ein letztes steiles Stück hinauf bis wir am Gipfelkreuz stehen und wir werden (dieses Mal) mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Hier wird auch klar, warum die Alpspitze so ein beliebter Berg ist. Der Blick auf das Voralpenland, die Zugspitze, das Karwendelmassiv…. Traumhaft.

Zu schnell für den Abstieg

Wir gönnen uns eine kleine Pause, essen, machen Bilder und überlegen uns, wie wir absteigen wollen. Anstatt den Klettersteig einfach wieder hinunterzugehen, entscheiden wir uns für den Normalweg und „gleiten“ über die steile, schneereiche Flanke des Berges hinunter. Hier liegt erstaunlich viel Schnee, sodass die Steigeisen nicht wirklich greifen. Mit der richten Technik (Ferse zuerst und dann einfach treiben lassen), sind wir allerdings sehr schnell unterwegs. So schnell, dass wir die Abzweigung Richtung Bergstation der Alpspitzbahn verpassen und kurz vor dem Bernadeienkopf zum Stehen kommen.

Diesen Kopf nehmen wir natürlich noch mit und entscheiden uns Die ursprüngliche Weg zur Alspitzbahn führt über die Nordflanke des Berges und es sieht nicht so aus, als hätte in den letzten Tagen überhaupt jemand versucht diesen Weg zu gehen. Wir entscheiden und direkt über den Klettersteig am Bernadeienkopf abzusteigen.

Hier wird es noch einmal kurz knifflig, da hier deutlich mehr Schnee liegt und die ein oder andere Stelle doch ordentlich vereist ist. Mit Steigeisen und Pickel (ggf. Klettersteigset) aber gut machbar.

Nun stehen wir auf der Skipiste, an dem noch vereinzelnd Ski- und Snowboardfahrer an uns vorbeidüsen. Wir packen soweit unsere Ausrüstung zusammen und machen uns auf den Weg Richtung Kreuzeckhaus, da wir nicht noch einmal zur Bergstation der Alpspitzbahn aufsteigen wollen.

Die letzten Meter führen uns über die Skipiste, bist wir schlussendlich an der Kreuzeckbahn angekommen sind und die letzten Höhenmeter per Gondel zurücklegen.

Tolle Tour.

Fazit

Die Alpsitzferrata ist sportlich gesehen nicht unbedingt die größte Herausforderung. Aufgrund der Lage, der Infrastruktur und der Einfachheit würde ich hier im Sommer nicht unbedingt herkommen. Wer hier das erste Mal Erfahrung mit Klettersteige im Winter inkl. Steigeisen und Co. Sammeln möchte, kann sich diese Tour gerne einmal genauer anschauen. Wenn möglich auch gerne unter der Woche, vielleicht ist dann etwas weniger los.

Danke an Marcel, Dominik und Fabio für die tolle Tour. Das hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht.

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Über den Autor

Servus mein Name ist Benny! Hobby-Bergsteiger und Host des FinanzGipfel Podcast.

Als Finanz- und Versicherungsmakler helfe ich dir deine Versicherungen und Finanzen sturzsicher aufzustellen. Privat, beruflich und natürlich am Berg.

Ich bin der Typ zu dem andere kommen, wenn sie sich endlich um ihren Finanzkram , aber nicht um das Kleingedruckte kümmern wollen.

Wenn nicht im Büro, findest du mich beim Wandern oder auf meinem Rennrad.

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